Jetzt wo sich das Jahr dem Ende zuneigt und die Tage kürzer werden, machen wir uns langsam Gedanken über das kommende Jahr. Wie jedes Jahr haben wir auch 2022 viel im Garten gelernt. Manches hat gut funktioniert und manches ist leider weniger gelungen. Dies und Vieles Weitere ist in unseren Beetplan für 2023 eingeflossen. Ob ihr also im kommenden Jahr weitergärtnert oder Beete neu anlegt – es lohnt sich und macht viel Freude.
Zuerst suchen wir uns diejenigen Gemüse aus, die wir im kommenden Jahr anbauen und Essen wollen. Dabei geht es darum, was uns und unserer Familien wirklich schmeckt und was wir realistisch auch schaffen anzubauen. Also ist bei uns dieses Jahr die rote Beete rausgeflogen, denn sie stand lange im Beet und wurde kaum geerntet. Auch haben wir für das kommende Jahr den Weißkohl „abgewählt“ und werden dafür Rot- und Grünkohl mehr Platz geben.
Denkt auch daran die Beetnutzung über das ganze Jahr zu berücksichtigen. Mögliche Vor- oder Nachkulturen können uns hier helfen. Feldsalat, Spinat oder auch Radieschen eignen sich gut für den Anfang des Jahres. Aber auch zum Ende des Jahres können uns Spinat, Postelein und Feldsalat das Beet bereichern. Als Zwischenkultur wählen wir immer gerne Salat. Er ist längst abgeerntet, wenn große Kulturen sich voll entfaltet haben. Eine Übersicht der Vor-, Zwischen- und Nachkulturen findet ihr hier.
Danach gilt es die Gemüse miteinander sinnvoll kombinieren. Unsere besten Mischkulturpartnerschaften haben wir hier aufgeführt. Am Schönsten ist es langfristig sich selber etwas zurechtzubasteln. Wie das für ein Beet übers Jahr hinweg funktionieren kann, haben wir hier anhand eines Beispielplans erklärt. Vielleicht ist das auch eine sinnvolle Kombination für euch.
Der Beetplan den ihr hier seht ist ein Überblick unseres großen Gemüsegartens. Für unsere Hochbeete und unser Gewächshaus haben wir nochmal einzelne Beetpläne. Der Plan gibt uns einen guten Überblick wie sich unsere Beete übers Jahr entwickeln und wo was hingehört.
Er ersetzt uns jedoch nicht den monatlichen Arbeitsplan, den wir brauchen, um gerade in den pflanzintensiven Monaten den Überblick über Aussaaten, Planzungen und Direktsaaten zu geben. Hierfür haben wir euch eine Tabelle zum Ausdrucken angehangen. Ungeplante Entwicklungen wie Krankheiten und andere Misserfolge, aber auch spontane Ideen notieren wir zusätzlich. Gerade wenn die Beetfläche größer wird, vergessen wir doch so einiges. Dafür eignet sich ein robustes (Garten)Tagebuch, da Erd- und Wasserflecken aushalten kann.
Die Jahresübersicht ist zudem perfekt geeignet auch die Fruchtfolge für die kommenden Jahre einzuhalten. Stehen immer die gleichen Pflanzen auf dem selben Standort, wird der Boden einseitig genutzt und dauerhaft ausgelaugt. Auch können sich Krankheiten und Schädlinge gut etablieren. Deswegen achten wir darauf, dass sich eine Pflanzenfamilie grundsätzlich nicht aufeinander folgen; weder im gleichen Jahr, noch in den Jahren darauf. Für viele Pflanzenfamilien sind mehrjährige Anbaupausen vorgesehen; so beispielsweise bis zu 6 Jahre für Kreuzblüter wie Radieschen und Kohl.
Ebenfalls ist es wichtig ein Auge auf den Nährstoffgehalt der Beete zu haben und nicht Jahr für Jahr Starkzehrer auf einen Standort zu setzen. Vielmehr sollte zwischen Stark-, Mittel- und Schwachzehrern gewechselt werden.
Beides versuchen wir zu beachten. Es gelingt jedoch nicht immer und das ist grundsätzlich auch ok. Solange kein schwerer Schädlingsbefall vorliegt, unterschreiten wir von Zeit zu Zeit die Anbaupause, oder pflanzen zwei Starkzehrer nacheinander. Auch hier gilt es eigene Erfahrungen zu sammeln. Also habt viel Spaß beim Ausprobieren.