Der klimafeste Garten

Wie wir unseren Garten an Hitze und Dürre anpassen

Die letzten heißen und trockenen Sommer waren bei uns im Garten deutlich spürbar und haben uns vor einige Herausforderungen gestellt. Zum einen war da der deutliche Gießaufwand – fast jeden Tag mussten wir gießen, um Pflanzen und Gemüse am Leben zu erhalten. Unser Garten ist recht groß und nicht überall haben wir einen Wasseranschluss. Deshalb haben wir die eine oder andere Gießkanne schleppen müssen. Und auch mit dem zusätzlichen Gießen, sind viele Pflanzen und auch das Gemüse nur spärlich und langsam gewachsen. 

Deswegen haben wir uns Gedanken gemacht, wie wir unseren Garten umgestalten können, damit wir uns Zeit und Arbeit sparen können, um unser Fleckchen Grün auch genießen zu können.

Die Bodenqualität - Standortvorteile nutzen und ausbauen

Was wir schnell rausgefunden haben, ist dass wir an den verschiedenen Standorten unterschiedlichen Pflegeaufwand hatten. Das liegt sicher an der verschiedenen Bodenqualität in unserem Garten. An manchen Stellen ist der Boden humos und locker – einfach ideal. An anderen Plätzen im Garten ist der Boden schlichtweg sandig. Hier haben wir viel mehr gießen müssen. 

Der Boden in unserem Garten ist immer einen Blick wert, denn er ist entscheidend für unsere weitere Planung und auch die Pflanzenauswahl. 

  • Ein stark lehmiger oder tonhaltiger Boden speichert Wasser gut und ist in der Regel nährstoffhaltig. Zugleich macht er es Pflanzen aber schwer ihn zu durchwurzeln, er wärmt sich nur langsam auf und es bildet sich schnell Staunässe.
  • Ein sandiger Boden ist genau das Gegenteil. Er ist locker und Staunässe bildet sich kaum, denn Wasser fließt schnell ab und wird kaum gespeichert. Dementsprechend ist er jedoch häufig trocken und enthält wenig Nähstoffe.

Kaum ein Boden ist aus nur einer Substanz. Ideal ist eine gute Mischung der Bodenarten, sodass sich die Vorteile kombinieren lassen. Hier gilt es uns unsern Boden anzusehen. Macht einen tiefen Stich mit dem Sparten und nehmt etwas Erde in die Hand. Lässt sich diese zusammendrücken und verbleibt in dieser Form, sind wahrscheinlich der Lehm- oder Tonanteil hoch. Zerfällt er sofort, ist der Sandanteil wohl recht hoch. Haben wir solche „Problemböden“ können wir eventuell nachhelfen. 

  • Bei einen hohen Lehm-, oder Tonanteil im Boden, lohnt es sich Sand und auch Kompost unterzuarbeiten, um den Boden insgesamt aufzulockern um so das Wurzelwachstum zu befördern und Staunässe zu vermeiden.
  • Einem sandigen Boden sollten wir Lehm, Ton und auch Kompost untermischen und so Nährstoffe und Wasseranteil zu heben. Auch eine Gründüngung kann den Humus- und Nährstoffgehalt im Boden heben oder verfestigte Böden tiefgründig auflockern.

Die richtige Pflanzenauswahl

Je nach Bodenart und Wetterbedingungen sollten wir auch unsere Pflanzen auswählen. Auch mit regelmäßigen Kompostgaben, ist unser Boden recht sandig. Dementsprechend haben wir uns für Pflanzen entschieden, die Trockenheit gut vertragen. Auch sollten sie keinen zu hohen Nähstoffgehalt haben, sodass wir nur selten nachdüngen müssen. Hortensien und Rhododendron musste damit bei uns den Platz räumen, sofern sie nicht eh schon eingegangen waren. Auch unsere Rasenfläche haben wir verkleinert, denn der braucht viele Nährstoffe und regelmäßige Wassergaben. Auch sähen wir nun mit Trockenrasensamen Kahlstellen nach, um diesen langfristig anpassen. Welche Pflanzen sich hier bei uns bewährt haben, findet ihr hier.

Der beste Pflanzzeitpunkt

Auch besonders trockenheitsliebende Pflanzen müssen zunächst ein gutes Wurzelwerk bilden, damit sie im Garten Fuß fassen können. Deswegen legen wir den Zeitpunkt für das Anlagen neuer Beete sowie dem Pflanzen von Bäumen und Sträucher in den Herbst. In diesen Monaten regnet es sich für gewöhnlich ausreichend und die Pflanzen können ein gutes Wurzelwerk ausbilden.  

Unseren Boden langfristig schützen durch Mulch

Ein bedeckter oder bewachsener Boden ist bestens gegen Starkregen, Hitze und Wind geschützt. In der Natur sehen wir deswegen kaum nackte Erden, denn hier etablieren sich in den meisten Fällen innerhalb kürzester Zeit Wild- und Unkräuter. 

Wir mulchen deswegen die Erde unter Bäumen, Sträuchern und Stauden und sparen uns damit Gießarbeit sowie auch so einiges an Unkrautjäten. Unter der Mulchschicht finden sich eine Vielzahl an Regenwürmern und anderen Bodenlebewesen, die die Bodenqualität langfristig aufwerten. Die verschiedenen Mulcharten,, ihre Vor- und Nachteile sowie die konkrete Verwendung haben wir in diesem Artikel beschrieben.

Gute Standortauswahl und Schutz der Pflanzen 

Pralle Sonne und ein kräftiger Wind trocknen den Boden stark aus. Zusätzlich zu dem Mulch haben wir es uns zur Aufgabe gemacht mehr Beschattung und Windschutz im Garten zu schaffen. 

Wesentlich dafür ist das Pflanzen von Bäumen und größeren Pflanzen und Büschen. Verteilt über den Garten werfen sie im Laufe des Tages Schatten auf die verschiedenen Gartenbereiche. Auch bremsen sie Windböhen, die durch den Garten pfeifen. Langfristig entsteht dadurch ein Mikro-Klima, welches für unser Gemüse und unsere Stauden ideal sind. Aber Achtung – guckt euch an wie groß die Bäume und Sträucher werden, fragt euch ob sie langfristig in euren Garten gehören und achtet auf die entsprechenden Pflanzabstände.

 

Wasser im Garten - Speichern und Wässern

Selbst die widerstandsfähigsten Pflanzen brauchen in unseren heißen trockenen Sommern von Zeit zu Zeit Wasser und auch für unsere Insekten und kleineren Gartenmitbewohner ist es eine Lebensquelle. Mit wenigen Tipps lässt sich Wasser im Garten einfach sparen.

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