Vögel im Winter 

Alles zur Fütterung und ihrem Schutz

Vögel sind nicht nur interessante, sondern auch sehr nützliche Gartenbewohner. Sie fressen Schadinsekten und sind auch so wertvolle Teilnehmer eures Mikro-Systems Garten. Nicht nur deswegen lohnt es sich, sie im Winter etwas zu unterstützen, denn die Biodiversität nimmt nicht nur weltweit, sondern auch in unseren Gärten statt. Eine wichtige Sache ist das Füttern unserer Vögel. In dicht besiedelten und häufig sehr aufgeräumten Wohngebieten und Gärten finden sie teilweise nicht mehr genug Nahrung.

Beste Zeit für die Fütterung

Gefüttert wird bei uns von Oktober bis März. Ab April muss das Futterangebot im Zweifel etwas angepasst werden, denn für Jungvögel ist Vieles nicht so bekömmlich wie für die ausgewachsenen Exemplare. Deswegen räumen wir unsere Futterstellen Anfang April.

Die richtige Nahrung

Vögel essen recht Vieles, doch zugleich bevorzugen die gefiederten Gesellen nicht alle das gleiche Futter. 

Es gibt zum einen die Körnerfresser wie Finken, Gimpel, Meisen und Sperlinge, die ein großes Repertoire an Saaten und Nüssen fressen. Grund dafür ist ihr meist kurzer und kräftiger Schnabel mit dem sie auch härteres Futter verspeisen können. Damit stehen Haferflocken, Sonnenblumenkerne, Hanf- und Mohnsamen, Lein, Haferflocken und Buchweizen auf ihrem Speiseplan.

Im Gegensatz dazu essen die Weichfutterfresser mit ihren eher zierlicheren Schnäbeln vor allem Haferflocken, (getrocknete) Beeren und Weintrauben. Im Sommer fressen sie vor allem Insekten und bewegen sich zur Futtersuche vielfach auf dem Boden. Zur kalten Jahreszeit sind Amseln, Drosseln, Stare, Zaunkönige, Heckenbraunellen, Kleiber, Baumläufer und Rotkehlchen insofern auch auf eher weiche Nahrung angewiesen.

Doch alle haben eins gemeinsam - sie verzehren gerne tierische und pflanzliche Fette, denn diese sind ein guter Energielieferant. Optimal ist tierisches Fett, das ihr beim Metzger bestellen könnt. Auch gut sind pflanzliche Öle wie Kokosfett. Gänzlich ungeeignet ist Brot, denn es enthält nicht zuletzt viel Salz und teilweise Zucker. Es ist also sowas viel Vogel-Fastfood, das leider vor allem sehr durstig macht.

Wasser ist übrigens nicht nur im Sommer gefragt - auch im Winter freuen sich unsere gefiederten Freunde über einen Schluck davon. Hier kann bei Frost ab und zu mit warmem Wasser nachgefüllt werden.

 

Vogelfutter selber herstellen - DIY

Eine tolle Beschäftigung mit Kindern ist es Vogelfutter selbst herzustellen.

Dafür braucht es:

  • 250 Gramm tierisches oder pflanzliches Fett 
  • 250 Gramm Vogelfutter oder auch Haferflocken und Rosinen (ungezuckert)
  • einige Stück Kordel, Band
  • Formen zum einfüllen, wie bspw. Backförmchen, eine halbe Kokus-Nussschale oder einen kleinen Blumentopf
  1. Das Fett wird unter geringer Hitzeeinwirkung zu Schmelzen (nicht zu kochen) gebraucht, bis es flüssig ist.
  2. Fett und Vogelfutter können gut vermischt werden. Wartet nun einige Minuten, bis das Fett leicht erhärtet, damit es sich Formen lässt. 
  3. Danach kommt das Futter in die Form und es darf nun vollständig austrocknen.
  4. Zum Abschluss fädelt ihr eine Kordel durch das getrocknete Futterstück. Wir stechen dafür ein Loch mit einem Essstäbchen hinein; dafür gibt es sicher einige andere Instrumente.

Tipps für den Standort der Futterstelle

Ein Futterplatz sollte gut geschützt und übersichtlich aufgestellt werden. Damit können sich Jäger wie Katzen und Mader nicht anschleichen und die Vögel haben den Überblick. Das Häuschen kann zu diesem Zweck auch gut an einem Baum oder Strauch aufgehangen oder erhöht aufgestellt werden.

Das passende Futterhaus

Es macht zudem Sinn darauf zu achten, dass der Futterplatz nicht zu groß ist und bestenfalls gleich mehrere Futterplätze bereitgestellt werden. So bekommen gerade auch kleinere Exemplare wie Meisen, Spatzen und Rotkehlchen und geschwächte Tiere etwas vom Futter ab. Durch ein eher kleines Haus wird auch verhindert, dass Vögeln im Futter herumlaufen. Das ist schlecht für die Hygiene und kann Krankheiten hervorrufen. Alternativ bietet es sich an Futterspender aufzuhängen, sodass die Vögel sich das Futter an den Seiten herauspicken können.

Weitere Nahrungsangebote

Optimal für Vögel ist es natürlich, wenn euer Garten einige natürliche Nahrungsangebote beherbergt. Dazu sollte nicht jede Ecke aufgeräumt und nicht jedes Blatt weggeharkt sein. In stehen gebliebenen Staudenresten und im Laub verstecken sich gerne Insekten, die den Vögeln ganz hervorragend schmecken. Auch die Samen stehen gelassener Sonnenblumen oder anderer Samentragenden Pflanzen sind ein tolles Nahrungsangebot. 

Ergänzt wird dies durch Beerensträucher wie beispielsweise Apfeldorn, Schneebeere, Liguster, Kornellkirsche, Holunder, Schehe, Pfaffenhütchen, Hagebutten und Aroniabeere. Sie werden gerade von Weichfressern regelmäßig besucht und dann Stück für Stück leergeräumt.

Schutz- und Rückzugsorte für Vögel

Doch Vögeln benötigen nicht nur etwas zu fressen, sondern auch einen geeigneten Überwinterungsort. Dazu nutzen sie dichte Hecken, immergrüne Pflanzen wie Eiben, Tannen und Efeu sowie Vogelhäuser. Diese schützen sie vor Regen, Wind und vor allem Kälte auch geben sie ihnen Schutz vor Katzen und Mardern. 

Vögel brauchen nicht viel, aber wenn wir unterstützen wollen, gelingt das schon mit wenigen Handgriffen. Also macht  mit, dann könnt ihr die kleinen Gartenbewohner bald regelmäßig in eurem Garten beobachten. 

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