Wohl jeder Garten hat sie in verschieden großer Zahl - die Bei-, Wild bzw. Unkräuter. Trotz der unterschiedlichen Namen meinen sie doch das Gleiche: Pflanzen, die nicht gezielt wachsen, sondern sich selbständig im Garten ansiedeln.
Ihre hohe Flexibilität und Widerstandskraft verleiht Bei- bzw. Unkräutern in der Regel eine hohe Durchsetzungskraft. Damit bedecken sie nacktes Erdreich sehr schnell und effektiv. Auf diesem Weg schützen sie den Boden vor Austrocknung und Erosion. Darüber hinaus haben viele Wildkräuter positive Wirkstoffe, geben Auskuft über die Qualität des Bodens und sie sind eine wichtige Nahrungsgrundlage für Insekten.
Wachsen sie jedoch in großer Zahl, oder schlichtweg am falschen Ort können sie schnell lästig werden. Aus diesem Grund wird sich jede Gärtnerin und jeder Gärtner auf lange Sicht die Frage stellen müssen, wie diese Frage angegangen wird.
Grundsätzlich werden Bei- und Unkräuter Wurzel- und Samenunkräuter kategorisiert.
Wurzelunkräuter sind in der Regel mehrjährige Pflanzen, die sich (teilweise nicht nur) über ihr Wurzelwerk vermehren bzw. über ein stark ausgeprägtes Wurzelwerk verfügen. Beide Eigenschaften verleihen ihnen eine besondere Standkraft und kosten die Gärtnerin oder den Gärtner einiges an Mühe. Besonders bekannt sind: Brennnesseln, Giersch. Wurzelunkräutern ist mit besonderer Konsequenz beizukommen. Dafür müssen die Wurzeln der Pflanzen freigelegt und tiefgründig entfernt werden.
Samenunkräuter vermehren sich, wie der Namen schon sagt, über die Verbreitung von Samen. Sobald die Pflanze verblüht, sind die Samen reif und fliegen zumeist in großer Anzahl durch den Garten. Zu ihren bekanntesten Vertretern gehören: .Um sie dauerhaft in Schach zu halten, ist es empfehlenswert sie vor der Blütenreife aus dem Garten zu entfernen.
Je nachdem wie die der Unkraut bzw. Beikrautdruck im eigenen Garten ist, kann es sich lohnenswert sein langfristige Lösungen anzustreben. Dafür bietet sich ein Blick in den eigenen Garten und eine Überprüfung der eigenen Ansprüche an. Je nach Bedarf bietet sich ein ganzes Bündel verschiedener Maßnahmen an. Um Unkraut dauerhaft im Garten zu begrenzen haben sich aus unserer Sicht in der täglichen / wöchentlichen Arbeit haben sich bestimmte Maßnahmen bewährt:
Das Abdecken bestimmter Flächen mit Unkrautflies oder sonstigem Mulch ist wohl eine der effektivsten Maßnahmen, um Unkräutern den Kampf anzusagen. Durch den Lichtmangel wird ihnen eine der wichtigsten Lebensgrundlagen genommen, sodass sie gar nicht, oder nur sehr spärlich wachsen.
Als Abdeckung werden die verschiedensten Materialien angeboten. Gängig ist das klassische Unkrautfließ, welches es sowohl in Form von langlebigem und Plastik, als auch natürlichen Materialien wie Wolle, Hanf , Pappe oder abbaubarer Mulchfolie gibt. Ebenfalls bieten sich organische Materialien wie Laub, Rasenschnitt, Holzhackschnitze, Heu, Stroh. Diese zersetzen sich zwar und sind damit weniger langlebig. Ihr Abbauprozess fördert jedoch zugleich die Entwicklung des Bodenlebens.
Über das Abdecken des Bodens mit Mulchmaterialen hinaus bietet sich auch die Bepflanzung mit Bodendeckern an. Diese besiedeln das nackte Erdreich und lassen keinen oder wenig Raum und Licht für Unkräuter. Zum Verlegen des Flies wird eine Fläche ausgewählt, von grobem Unkraut befreit und geebnet. Das Flies wird ausgelegt, wobei sich die verschiedenen Bahnen großzügig überlappen sollten, um den Lichteinfall gering zu halten. Dann werden die Pflanzen auf dem Boden platziert und ein entsprechend passendes Kreuz (kein Loch) in das Flies geschnitten, sodass der Wurzelballen hineinpasst. Dann werden die Pflanzen an Ort und Stelle gesetzt. Am Ende kann das Flies noch bedeckt werden. Auf diesem Weg können seine schützenden Eigenschaften noch verstärkt und das Flies optisch etwas aufgewertet werden. Beachtenswert beim Verwenden von Flies ist, das dieses wasserdurchlässig sein sollte.
Un- bzw. Beikräuter möglichst früh und regelmäßig entfernen ist für uns die wichtigste Maßnahme, um den Unkrautdruck zu reduzieren. Je kleiner die Pflanzen sind, desto einfach sind sie in der Regel zu entfernen. So haben Wurzelunkräuter noch kein starkes Wurzelwerk ausgebildet und/oder sich noch nicht versamt. Insofern bietet es sich an regelmäßig und gründlich zu arbeiten, um sich größere Säuberungsaktionen zu sparen
Was die Gartenarbeit vereinfachen und große Zeitersparnisse mit sich bringen kann, ist das Verwenden guter Werkzeuge. Aus unserer Sicht müssen es nicht viele sein und solange sie gut gepflegt werden, können sie uns jahrelang durch die Gartenzeit begleiten. Es gibt viele nützliche Werkzeuge und wir haben sicher noch nicht alle ausprobiert; doch für uns haben sich besonders folgende Werkzeuge bewährt: Schaufel, Spaten, Schubkarre, Rechen, (Pendel-)Hacke
Un- bzw. Beikräuter gehören nicht in den regulären Kompost. Anderenfalls besteht das Risiko, dass ihre Überreste im Kompost überleben und mit dem Kompost erneut auf den Beeten ausgebracht werden. Insofern bietet sich die Verwendung der Biotonne, oder eines extra Komposts an
Um Unkräuter in Schach zu halten, bietet es sich ebenfalls an, klar abgegrenzte Bereiche im Garten zu schaffen. Denn während Klee, Gänseblümchen und kräftig wachsendes Gras auf Rasenflächen bei uns herzlich willkommen sind, möchte ich sie im Blumen- oder Gemüsebeet lieber nicht sehen. Auch die leckeren Brombeeren in unserem Garten sollen, wenn es nach mir geht, bitte in der ihr zugewiesenen Hecke wachsen und nicht den Garten überwuchern. Hierbei sind Wurzelsperren und Rasenkanten hervorragende Hilfsmittel, damit jede Pflanze in ihrem Bereich ungestört wachsen kann.