Tomaten richtig pflegen und gießen - für eine reiche Ernte

Ob selbst gezogen, oder fertig gekauft - für eine reiche Ernte brauchen unsere Tomatenpflanzen etwas Pflege und Aufmerksamkeit. Mit einigen wenigen Tipps klappt es richtig gut.

Richtig Ausgeizen und Anbinden

Tomaten müssen in ihrem Wachstum regelmäßig etwas gebändigt werden. Wachsen sie natürlich, würden sie buschig mit vielen Seitentrieben am Boden entlang wuchern, wo sie teilweise weitere Wurzeln bilden.

Doch der Bodenkontakt und die fehlende Durchlüftung können Krankheiten und vor allem Pilze befördern. Deswegen lohnt es sich die Pflanzen hochzubinden und auch von übermäßigen Seitentrieben zu befreien. Dazu ist es wichtig sich in einem frühen Stadium der Pflanzen einen Haupttrieb auszuwählen. Dieser wird mit einer Schnur befestigt, sodass die Pflanze daran entlang nach oben geleitet werden kann und gestützt wird.

Der Haupttrieb wächst mit der Zeit zu einem dicken Stamm heran und versorgt die Pflanzen und ihre Früchte. Die sich daran bildenden Seitentriebe tragen Blüten und später Früchte. Doch Tomaten bilden auch in den Blattachseln zwischen den Seitentrieben weitere Triebe aus. Dabei handelt es sich um die sogenannten Geiztriebe, die mit der Zeit eigene Blüten bilden und weiter wachsen. Um dem entgegenzuwirken, werden die Geiztriebe schon in kleinem Stadium ausgebrochen. Wenn mal ein Geiztrieb übersehen wurde, kann der auch ausgebrochen und in ein Glas Wasser gestellt werden. Dann bildet er schnell Wurzeln und kann als kleine Pflanze eingepflanzt oder verschenkt werden. Und auch wenn der Haupttrieb abgebrochen ist, kann stattdessen ein Geiztrieb hochgebunden und als Ersatz verwendet werden. 

Gießen und Krankheiten vorbeugen 

Tomaten sind recht robust ausgestattet - sie bilden ein kräftiges Wurzelwerk und holen sich ihr Wasser und Nährstoffe aus der Erde. Doch besonders empfindlich reagieren sie auf Nässe und Feuchtigkeit. Pilzkrankheiten macht ihnen in regnerischem Wetter oder bei hoher Luftfeuchtigkeit zu schaffen. Besonders berüchtigt ist die Kraut- und Braunfäule, die sich durch große Flecken an Blättern und Stängeln zeigt.

Deswegen ist vor allem das richtige Gießen wichtig - die Pflanzen werden zu diesem Zweck durchdringend im Wurzelbereich und nicht über ihre Blätter gegossen. Auch lohnt sich hier das Wässern in den Morgenstunden, denn Feuchtigkeit und Wasserspritzer trocknen tagsüber gut weg. Fleckige oder schlaffe Blätter werden möglichst zeitig entfernt, sodass sich mögliche Krankheiten nicht ausbreiten können. 

Auch an sich sollte der Boden rund um die Pflanzen nicht zu feucht sein. Tomaten können tief wurzeln und sich damit gut versorgen. Hilfreich kann es sein eher seltener aber dafür durchdringend zu wässern. Werden die Pflanzen hier ein bisschen kurzgehalten, ohne dauerhaft in Trockenstress zu geraten, dann steigert das zugleich auch die Geschmacksqualität.

Nährstoffmangel und Probleme frühzeitig erkennen

Tomaten zählen zu den Starkzehrern. Damit benötigen sie eine regelmäßige Nährstoffzufuhr. Ob es den Pflanzen gut geht, zeigen häufig ihre Blätter. Doch auch mit unserem Düngeverhalten können wir einigen Problemen vorbeugen.

Sind die Blätter der Tomate ungewöhnlich hell oder sogar gelblich, ist das ein Anzeichen dafür, dass es an den erforderlichen Nährstoffen fehlt. Es gibt nur wenige Tomatensorten, die helles Blattgrün haben, bei den meisten ist es hingegen kräftig grün. Bei Nährstoffmangel hilft eine Gabe von Flüssigdünger, der schnell für die Pflanzen verfügbar ist.

Es gibt jedoch bei Tomaten nicht selten auch einen Nährstoffüberschuss, der in der Regel gut erkennbar ist. Die Blätter sind tief dunkel und kräuseln sich im oberen Bereich der Pflanze ein. Dies verwächst sich mit der Zeit und ist erstmal kein Grund zur Sorge. Auf Düngergaben sollte jedoch erstmal verzichtet werden.

In der Anfangszeit der Pflanzung haben die Pflanzen mitunter lila Blattränder oder auch Blattunterseiten. Dies ist häufig mit einem Phosphormangel verbunden, der wiederum durch Kältereize hervorgerufen wurde. Nachttemperaturen die sich unter 10 Grad bewegen, können die Aufnahmefähigkeit der Pflanzen beeinflussen. Stehen die Pflanzen hingegen unter konstant guten Temperaturen, sollte, falls vorhanden, Phosphor oder ein regulärer Dünger gegeben werden.

Gerade am Anfang der Blütenbildung zeigen sich gehäuft verwachsene Blüten. Diese werden teilweise auch Königsblüten genannt, sind aber etwas anderes als diejenigen an der Paprika. Gleich ist jedoch der Umgang damit - sie werden amBesten herausgebrochen. Grund dafür ist, dass es sich um mehrere ineinander gewachsene Blüten handelt, die auch eine sehr verwachsene Tomate ergeben. Das kostet die Pflanze viel Kraft, die besser in die anderen Früchte geht.

Ebenfalls keine Krankheit im engeren Sinne, sondern ein Stoffwechselproblem ist die Blütenendfäule. Dabei verfärbt sich das Ende der Tomatenpflanzen und schrumpelt ein. Wird die Schadstelle herausgeschnitten, kann die Tomate weiterhin verzehrt werden; ärgerlich ist der Ernteverlust dennoch. Grundlegende Ursache ist hier ein Calciummangel. Unabhängig von der Verfügbarkeit im Boden können die Pflanzen dieses nicht aufnehmen. Grund dafür kann eine unzureichende Wasserversorgung sein, wodurch die Nährstoffe nicht ausreichend durch die Pflanze und ihre Früchte transportiert werden. Auch eine zu starke Düngung kann hier Auslöser sein. Dadurch wird das Blattwachstum stark angeregt, was zulasten der Nährstoffversorgung der Früchte führen kann. Bei uns zeigen vor allem die etwas länglicheren Pasta-Tomatensorten diese Symptome. Deswegen düngen wir sie etwas sparsamer als die anderen Pflanzen und verzichten auf gaben von Flüssigdünger.

Viel Spaß beim Ausgeizen und auf eine gute Ernte.

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