Das Mulchen des Bodens wird auch in unseren Hobbygärten immer wichtiger und kann sowohl für Bäume, Gemüse- als auch für Blühpflanzen wichtige Vorteile bringen. Wir wollen euch gerne zeigen wo es sich für uns als lohnenswert ergeben hat Mulch zu verwenden und was wir dabei beachten.
Vorteilhaft ist beim Mulch seine Eigenschaft als Bodendecker. Damit verhindert er den Wasser- und Nährstoffverlust im Boden deutlich. Schiebt man den Mulch beiseite, findet sich darunter eine lockere und gleichmäßig feuchte Erde. Das mögen auch die Bodenlebewesen wie beispielsweise Regenwürmer und sie bessern uns langfristig den Boden auf. Wir imitieren insofern die Natur, die jede kahle Stelle Erde schnellstmöglich bewachsen lässt; häufig in Form von Beikräutern. Ist die Erde hingegen durch den bedeckt, machen wir es ihnen doppelt schwer, denn die Samen im Boden haben wenig Licht für die Keimung zur Verfügung und auch einfliegende Samen können schlecht anwurzeln.
Der Mulch kann jedoch doch Nachteile haben. Wichtig ist, dass wir uns regelmäßig einen Überblick über den Boden verschaffen. Haben wir eine lange Trockenphase, müssen wir auch hier gießen und nach Bedarf auch Düngen, denn nicht jeder Mulch führt dem Boden Nährstoffe zu. Ebenso wie der Mulch vielfach ein Schutz ist, verzögert er im Frühjahr auch in gewissem Umfang die Erwärmung des Erdbodens. Insofern bietet es sich gerade im Gemüsegarten an die Mulchschicht etwas zur Seite zu ziehen, oder ihre Dicke etwas zu verringern.
Zum Mulchen stehen uns viele verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung.
Klassisch ist das Kies Beet für mediterrane Pflanzen. Die Steine wärmen sich in der Sonne auf und geben die Extraportion Wärme für unsere sonnenverwöhnten Kräuter. Damit sich Kies und Erde nicht vermengen, muss jedoch unbedingt eine Unkrautmatte unterhalb ausgebracht werden. Auch müssen wir alle 3 bis 5 Jahre damit rechnen, dass wir die Steine hochnehmen und eingetragene Erde und Blätter entfernt werden müssen.
Ein typischer Mulch ist der aus Baum- und Pinienrinde. Die Rinde schützt normalerweise den Baum vor Schädlingen. Diese Eigenschaft macht man sich zunutze, indem Pilze und Unkräuter durch den Rindenmulch ebenfalls abgewehrt werden. Beachtenswert ist jedoch, dass der Rindenmulch langfristig den Boden versäuert. Das ist für Beerengehölze vielfach durchaus gut, aber eher weniger für Stauden und andere Planzen. Im Blumenbeet muss der Rindenmulch insofern alle drei bis fünf Jahre ausgetauscht und kostenpflichtig entfernt werden, denn auch im Kompost ist er wenig sinnvoll.
Wir verwenden gerne Holzhackschnitzel. Diese kaufen wir gleich in größeren Mengen im Kompostwerk bzw. bei Unternehmen für die Entsorgung von Grünabfällen. Doch Achtung – mit der Zeit zersetzen sich die Holzhackschnitzel. Damit führen wir dem Boden organische Substanzen zu und werten dessen Qualität grundsätzlich auf, entzieht diesem jedoch auch Nährstoffe. Doch in den Gemüsebeeten düngen wir ohnehin regelmäßig und in den Staudenbeeten kompensieren wir das mit einer reichlichen Düngergabe im Frühling.
Eine wirklich tolle Art des Mulchens im Gemüsegarten ist das Arbeiten mit Cover Crops. Es wird vor allem in amerikanischen no-till-Bereich verwendet und es ließe sich ein ganzer Artikel dazu schreiben. Das Prinzip ist aber denkbar einfach - auf dem Beet wird eine Zwischenfrucht oder Winterdüngung ausgebracht. Bevor die Pflanzen blühen, decken wir sie für circa zwei Wochen mit dunkler Folie/dicker Pappe ab, sodass sie absterben. Das organische Material der Pflanzenteile bleibt im Beet und wir pflanzen direkt dort hinein, sodass unsere Jungpflanzen direkt einen Mulch um sich herum haben.
Ebenfalls eine tolle Möglichkeit ist der Einsatz bodendeckender Pflanzen. Diese sind meistens sehr pflegeleicht und anspruchsvoll. Sie beschatten den Boden und bedecken ihn langfristig, indem sie sich meistens kriechend ausbreiten. Wir finden, dass dies eine tolle und nachhaltige Alternative im Blumenbeet oder in Baumscheiben ist. Was es aus unserer Sicht zu beachten gilt ist, dass sehr niedrig wachsende Pflanzen nur bedingt als Mulch geeignet sind, da sie sich teilweise nicht gut gegen Unkräuter durchsetzen und auch nur gering den Boden beschatten.
Im Gemüsebeet bieten sich noch viele andere Mulcharten an, die weniger permanent auf dem Beet sind, sich häufig recht schnell zersetzen und auch gut kompostiert werden können. Stroh bietet sich hier an, gerade nachdem wir bei unseren Kaninchen ausgemistet haben und es gibt dem Beet einen gewissen Bauernhofcharakter. Laub streuen wir häufig im Herbst auf unsere Beete, sodass die Bodenlebewesen dieses über den Winter zersetzen können. Hier eignet sich vor allem das Laub von Obstbäumen und beispielsweise Buchen. Ungünstig sind die Blätter des Wallnussbaums, von Kastanien und auch Eichen, da diese sehr dicke Blätter und einen hohen Anteil an Gerbsäure haben. Wir nutzen auch Grasschnitt als Mulch, da der hohe Stickstoffanteil ein guter Dünger ist. Wichtig ist jedoch, dass wir den Rasenschnitt im Fangkorb in die Sonne stellen, um durch die entstehende Hitze Rasen- und Unkrautsamen zu vernichten.
Im etwas professionelleren Gemüseanbau gibt es auch verschiedenen Mulchfolien und -matten aus natürlich abbaubaren Materialien wie Wolle, Folie auf Maisbasis oder auch Hanf.
Damit der Mulch seine Vorteile voll entfalten kann, gilt es einige Punkte zu beachten.
Auch wenn es erstmal viele Informationen sind – in der Anwendung ist der Mulch langfristig recht einfach und erspart uns viel Aufwand und Zeit im Garten.