Tipps und Tricks für einen insektenfreundlichen Garten

Unser eigenes Stück Grün ist nicht nur für uns ein schöner Ort, sondern zugleich Lebensraum für einige Tiere und Insekten. Klein und teilweise kaum zu entdecken, übernehmen Insekten wichtige Aufgaben in unserem Garten. Sie bestäuben Obst und Gemüse und helfen uns bei der Schädlingsbekämpfung. 

Doch unseren Insekten geht es nicht gut. Studien zeigen, dass die Zahl der Insekten in den letzten 20 Jahren um rund 50 Prozent zurückgegangen ist. Neben dem stark wachsenden Gebrauch von Insektenvernichtungsmittel in der Landwirtschaft, spielt auch der immer kleiner werdende Lebenslauf eine wichtige Rolle. Um unseren kleinen Gartenhelfern unter die Arme zu greifen, können wir mit wenigen Schritten einiges für sie tun.

Nahrungsquellen für Insekten

Mit der Wahl von Bäumen, Blumen und Sträucher können wir Insekten ein reiches Buffet bieten. Dafür kommt es auf Verschiedenes an, denn nicht jede Pflanze erfüllt diese Voraussetzung:

  • Je länger es über das Jahr hinweg im Garten blüht, umso mehr gibt es auch für Insekten zu essen. Deswegen ist eine vielfältige Auswahl an Blumenzwiebeln, Pflanzen und Stauden ideal, denn sie bieten Pollen und Nektar für viele Monate im Jahr. Auch dauerblühende Pflanzen sind hierbei wichtig. Hierzu gehören viele Kräuterpflanze, die besonders reichblühend sind. Durch einen Rückschnitt nach der ersten Blüte, verwöhnen sie uns mit noch mehr Blüten.
  • Wenig geeignet sind gefüllte Blumen und Stauden. So schön die gefüllten Blüten auch sind - Insekten kommen nicht an das Blüteninnere heran. Offene oder zumindest halb gefüllte Blüten sind hier besser geeignet.
  • Besonders heimische Pflanzen und Bäume bieten ein reiches Pollen- und Nektarangebot das auf unsere Insektenwelt abgestimmt ist.
  • Eine tolle Auswahl an insektenfreundlichen Pflanzen hält auch die Natur bereit - Unkräuter bzw. Beikräuter sind extrem widerstandsfähig und wachsen das ganze Jahr über.
  • Anstatt mit viel Arbeit und Mühe einen klassischen englischen Rasen anzulegen, bietet es sich an Raum für eine Blumenwiese zu lassen. Passende Saatgutmischungen für den Start gibt es auch als niedrig wachsende Versionen die begehbar sind. Auch ein bisschen Klee und Gänseblümchen im Rasen sind robuste Gesellschaft für den Rasen.
  • Es lohnt sich ebenfalls über das ganze Jahr Wasserschalen im Garten aufzustellen. So haben Insekten immer die Möglichkeit zu trinken. Ein kleiner oder großer Teich erfüllen eine ähnliche Funktion. Wichtig ist, dass die Tiere die Gelegenheit erhalten sicher zu landen und zu trinken ohne unterzugehen.

Unterschlupf und Nistmöglichkeiten für Insekten

Insekten brauchen auch einen sicheren Unterschlupf und Nistmöglichkeiten, um sich in unseren Gärten wohlzufühlen. Ein schönes Insektenhotel kann hilfreich sein, doch es gibt auch weitere Möglichkeiten:

  • Trockenmauern setzen einen schönen Akzent im Garten und trennen diesen optisch in verschiedene Gartenräume. Zugleich bieten ihre Ecken und Ritzen Schutzräume für Kleintiere.
  • Auch Totholzhaufen und eine Benjeshecke können einen tollen Lebensraum schaffen. Darauf werden Schnittgut von Bäumen und Stauden gesammelt und aufgeschichtet. Dort kann es langsam verrotten und bietet vielfältige Nistangebote

Der Garten als insektenfreundlicher Lebensraum

Insekten sind klein und brauchen nicht viel Platz, aber dennoch ihren Lebensraum. Dafür ist Nichtstun fast die beste Variante:

  • Insektengifte und auch keine aggressiven Unkrautvernichtungsmittel sind in Hobbygärten vollständig verzichtbar. Unsere Blumen- und Gemüsebeete sind keine hochindustrialisierten Ackerflächen. Sicher sind manche Tiere und Beikräuter lästig, aber es gibt einige effektive Methoden Unkräuter auch sanft zu beseitigen. Damit tuen wir vor allem auch unserer Gesundheit und vielen anderen Tieren einen großen Gefallen.
  • Es lohnt sich einen Raum im Garten für einige unordentliche Ecken zu lassen - untergefallene Blätter, Fallobst und Pflanzenreste bieten einen Unterschlupf für Sommer wie Winter und auch Nahrungsquellen und Material fürs Nisten. Wir spendieren der Natur 20 Prozent unseres Gartens. Dort sparen wir uns den Erfolgsdruck und die Arbeit fürs Unkrautzupfen und legen uns stattdessen in die Hängematte.
  • Schneidet im Herbst nicht alle verblühten Stauden und Pflanzen zurück, sondern wartet damit bis in den Frühling, dann können Insekten darin überwintern.

© Urheberrecht. Alle Rechte vorbehalten.