Imkern und Honigbienen im Juli

Die Monate Juli sind in vielerlei Hinsicht arbeits- und erlebnisreich. In diese Zeit erreicht das Volk seinen Höhepunkt und es stehen ein paar Arbeiten an.

Honigernte

Die letzte Tracht ist in der Regel durch und es steht die finale Honigernte an. Da es im April noch relativ kühl war, startete bei uns das Jahr relativ honigarm. Zum Glück hat sich das zur Jahresmitte nochmal ordentlich gewandelt, so dass wir mit dem „Abschleudern“ im Juli gut zu tun hatten und wieder auf ein ordentliches Mittelmaß an Honigertrag kamen. Da es nun zu keiner großen Tracht mehr kommt, steht als nächstes eine kurze Auffütterung an.

Erste Auffütterung

Je nachdem wie viel Honig den Bienen entnommen wurde, braucht das Volk einen ausreichenden Futtervorrat. Es steht also die erste flüssige Auffütterung an, welche entweder mit einer selbstangereicherten Zuckerlösung (Verhältnis 3:2 = 3 Kilo Zucker und 2 Liter Wasser) durchführt wird. Auch kann eine entsprechende Lösung käuflich erworben werden. Mittlerweile bestellen wir im Laufe des Jahres die erforderliche Futtermenge. Damit könnt ihr euch die Arbeit sparen das Zuckerwasser selbst anzurühren. Pro Volk werden grob 3-5 Kilo eingefüttert.

Varroabehandlung

Ende Juli ist es dann soweit und die erste Varroabehandlung wird durchgeführt. Sie schließt direkt an das erste Auffüttern an. Wir verwenden dafür den Nassenheider Verdunster. Schaut gerne hier auch nochmal diesen Artikel mit einer genauen Beschreibung. Wartet danach 10 – 14 Tagen bevor ihr die zweite Auffütterung durchführt. 

Zweite Auffütterung

Da die Bienen – je nach Temperatur – ab Mitte/Ende September keinerlei Futter mehr aufnehmen, ist es wichtig, das Bienenvolk entsprechend bereits jetzt Winterfit zu machen. D.h. es konkret in regelmäßigen Abständen mit Flüssigfutter ausreichend zu versorgen, so dass sie im Winter und kommenden Frühling (!) einen ausreichenden Vorrat haben. Ausreichend heißt bei einem Wirtschaftsvolk 20-25 Kilo an Futter. Wichtig ist es die Fütterung in Schüben durchzuführen. Anderenfalls würden die Bienen jede freie Zelle mit Futter belegen und die Königin keinen Platz mehr zum Stiften haben. Durch die gestaffelte Fütterung tragt ihr dafür Sorge, dass genug Platz für die kommenden Winterbienen bleibt.

Weitere Bienenarbeiten

Achtet ab jetzt wieder auf die Fluglochverkleinerung (insbesondere auch bei euren Ablegern), so dass Eure Völker genug Kontrolle über den Flugverkehr haben. So sind sie bei einer potentiellen Räuberei auch in der Lage, ihren Eingang zu verteidigen.

Vergesst zudem nicht die Schwarmkontrolle. Aufgrund der Volksgröße (auch bei stark wachsenden Ablegern) kommt es durchaus noch vor, dass die Völker Weiselzellen bilden und es zu unerwünschten Schwarmvorgängen kommen kann. Besonders jetzt wäre das ärgerlich, da bereits erste Drohnenschlachten stattgefunden haben. Eine erneut zu ziehende Königin hätte damit kaum eine Chance auf eine positive Befruchtung. 

Nun heißt es den Honig zu genießen und sich so langsam auf den ruhigen Winter vorzubereiten.

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