Honigbienen - Ableger bilden

Im Frühjahr ist ein guter Zeitpunkt, um Ableger von euren Bienenvölkern zu bilden. Dafür  gibt mehrere Gründe:

  • Erweiterung des Bestands,
  • das eine oder andere Volk es nicht durch den Winter geschafft hat
  • oder aber ihr bildet bereits vorsorglich ein Volk um es später zuzusetzen oder eure Völker zu verstärken.

Auf diesem Weg habt ihr einen Ersatz oder ihr gebt das Volk an eine(n) Imker Kollegen/in weiter.

Brutableger oder Königinnenableger

Die beiden einfachsten Möglichkeiten sind der einfache Brutableger sowie der Königinableger.

Beim Brutableger wird  mindestens eine Brutwabe mit jüngster Brut, Stiften sowie möglichst viel verdeckelter Brut entnommen. Besser sind zwei Brutwaben um den Start des neuen Volkes zu erleichtern. Wichtig ist es hierbei genug ansitzende Bienen „mitzunehmen“, so dass die Brut geschützt und gewärmt werden kann. Diese überführt ihr in eine neue Beute und fügt ebenso eine auszubauende Wabe sowie eine Futterwabe oder Futtertasche mit hinzu. Bestenfalls schüttet ihr noch weitere Bienen von ein oder zwei Waben mit in den Ableger hinein. 

Das neue Volk wird in den ersten Stunden merken, dass es weiselos ist (da die Königin fehlt)und sich durch die jüngste Brut eine neue Königin heranziehen. Nach ca. 21 Tagen ist es dann soweit – die Königin schlüpft im Volk und wird nach einigen Tagen für ihren Begattungsflug das Volk verlassen und nach ihrer Heimkehr das neue Volk aufbauen.

Beim Königinableger nehmt ihr ebenso eine oder zwei Waben – aber in diesem Fall inkl. Königin – heraus und setzt diese in eine leere Beute. Auch hier braucht das neue Volk mind. eine leere Wabe sowie eine Futterwabe für die erste Zeit. Der Vorteil bei dieser Variante ist, dass die Königin sofort los stiften kann, und sich das Volk schnell entwickeln wird. Das „alte“ Volk wird ebenso merken, dass die Königin fehlt und wird sich sofort eine neue heranziehen.

Wie wir vorgehen

Bei beiden Varianten stellt ihr das neu zu bildende Volk im Idealfall mindestens 3 km vom bisherigen Volk weg, so verhindert ihr, dass herausfliegende Bienen zu ihrer alten Beute zurückfliegen und sich erst einfliegen müssen und ihr keinen Verlust an Bienen habt.

Da die meisten von euch wahrscheinlich nicht über mehrere Stellplätze verfügen hier ein paar Tipps, für den Ableger am gleichen Standort: Im wesentlichen geht ihr genauso vor. Achtet jedoch darauf, dass ihr eine großzügige Anzahl von zusätzlichen Bienen mit in die neue Beute schüttet, da die Flugbienen die Beute verlassen und zu ihrer alten Beute zurückkehren werden. Hieraus ergeben sich zwei Konsequenzen. Zum einen müsst ihr dafür sorgen, dass die Bienen im Stock ein wenig Wasser haben (hierfür lasst ihr einfach ein wenig Wasser über die Futterwabe(n) fließen). Zudem ist es wichtig, den Ableger am Tag der Bildung mehrere Male zu verstellen, so dass abfliegende Bienen nicht auf die Idee kommen, den anderen mitzuteilen, wo es einen großen Futtervorrat gibt. So verhindert ihr Räuberei. Am Abend, wenn alle Bienen in ihren Beuten sind, könnt ihr den Ableger dann am finalen Bestimmungsort hinstellen. Es fliegen aber nicht alle Bienen weg. Die ansitzenden Bienen, welche sich um die Aufzucht kümmern, tuen dies auch weiter und werden den Stock nicht verlassen. Dies tuen sie erst, wenn sie sich zu Sammelbienen entwickelt haben. 

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