Gemüse - die Direktsaat ins Freiland

Vor- und Nachteile einer Direktsaat

  • Die Direktaussaat hat den eindeutigen Vorzug, dass sie grundsätzlich weniger arbeitsaufwändiger ist, denn wir sparen uns den Zwischenschritt der Voranzucht. Damit benötigen wir weniger Ausrüstung wie Pflanzenlampen und Anzuchtplatten und kommen ebenso um die Frage nach der richtigen Aussaaterde herum.
  • Grundsätzlich entstehen durch die Direktsaat robustere und Jungpflanzen mit einem ausgeprägten Wurzelsystem. Schließlich sind die Pflanzen Tag und Nacht der Außenwelt und den Launen des Wetters ausgesetzt. Da sie sich an die umliegenden Einflüsse bereits gewöhnt haben, müssen sie nicht abgehärtet werden.
  • Die Direktsaat bringt es jedoch auch mit sich, dass wir teilweise weniger gut planen können. So geht nicht jedes Saatgut auf; manches wird weggeschwemmt und manchmal machen uns auch unvorhergesehenes Wetter einen Strick durch die Rechnung. An anderer Stelle werden die besonders zarten und jungen Pflanzen gerne von Schädlingen attackiert. Das Resultat sind teilweise Erntelücken im Beet.

Weniger vorteilhaft ist die Direktsaat beispielsweise dort, wo die Pflänzchen besonders empfindlich sind, oder ihre Kulturdauer sehr lange ist. 

Tipp für eine gelungene Aussaat

Damit die Aussaat ins Beet gut klappt, haben sich aus unserer Sicht bestimmte Tipps bewährt: 

Vorbereitung des Beets

Vor der Aussaat sollte der Boden gut aufbereitet werden. Das bedeutet, dass wir zunächst die vorhergehenden Kulturen entfernen und uns die Gesamtqualität des Bodens ansehen. Was wir brauchen ist ein feinkrümmeliger, humoser Boden, der die notwendigen Nährstoffe enthält. Das bedeutet, dass wir ggf. die Erde Düngen, Kompost einarbeiten und größere Stücke an Holz, Pflanzenteilen oder Steinen aus dem Boden entfernen. Auch lockern wir den Boden bei Bedarf mit einer Grabgabel auf, damit die Pflanzenwurzeln sich gut ausbreiten können.

Richtige Abstände, Pflanztiefe und Zeitpunkt

Die meisten Saatguttütchen enthalten sehr konkrete Vorgaben wie und wann die Aussaat erfolgen soll. Das sind nützliche Hinweise an die wir uns halten sollten. Ansonsten kann es sein, dass die Saat nicht richtig aufgeht, oder dass sich die Jungpflanzen sich nicht richtig entwickeln, weil ihnen der nötige Abstand zueinander fehlt. 

Saatgut Vorkeimen lassen

Manches Saatgut ist nicht so sehr keimwillig, bzw. benötigt besondere Startbedingungen. Dazu gehören grundsätzlich forstempfindliche Pflanzen, die hohe Temperaturen benötigen, um aufzugehen. Sind diese im Freiland erreicht, kann es so spät sein, dass sie uns keine richtig reiche Ernte liefern. Deswegen ziehen wir hier vor, oder lassen das Saatgut zumindest vorkeimen. Dazu legen wir die Samen zwischen zwei Lagen feuchtes Küchen- oder Klopapier. Das Papier packe ich wiederum in eine Butterbrotdose oder in einen Gefrierbeutel in die Nähe der Heizung. Dort ist es ausreichend warm und das Saatgut bleibt länger feucht.

Möhren und Pastinaken keimen in leicht feuchtem Sand viel besser als direkt in der Erde. Darin füllen wir das Saatgut und erst wenn sich die ersten Keimtriebe zeigen, kommt die Saat ins Beet. 

Saatreihen ziehen

Vor der Aussaat ziehen wir grundsätzlich Saatrillen vor. Natürlich können wir auch wild auch flächig aussähen, wie zum Beispiel bei Feldsalat. Um Unkraut optimal entfernen zu können, bietet sich die Reihensaat an, denn dort kommt eine Hacke gut durch. Für das Ziehen der Reihen können wir hier auf die klassische Schnur mit Holzstöckchen zurückgreifen. Diese geben uns eine gute Orientierung damit die Reihen gerade bleiben und wir schnell arbeiten können. 

Richtig Wässern

Für den Keimprozess benötigt der Boden eine gewissen Feuchtigkeit. Dazu sollte er weder staubtrocken noch klatschnass sein. Bei feinem Saatgut gießen wir die Saatreihen einmal vor und verzichten stattdessen auf das Gießen danach, damit es nicht weggeschwemmt wird. Gießen wir danach, verwenden wir eine Brause am Gartenschlauch oder an der Gießkanne. Ist es besonders trocken oder heiß, können wir das Saatbeet nach dem Verteilen zudem mit einem Brett, Fließ oder Tuch abdecken. Damit trocknet der Boden oberirdisch nicht. Sobald die Saat aufgelaufen ist, entfernen wir die Abdeckung, damit die Pflänzchen genügend Licht bekommen.

Beschriften und Markieren nicht vergessen

Ist die Saat ausgebracht achten wir darauf die Reihen noch zu beschriften. Das hilft uns den Überblick zu behalten was wo wächst. Teilweise kann es sich auch eine Markierungssaat mit Spinat anbieten. Dies geht schnell auf und beschattet die noch im Boden ruhende Saat.

Ein regelmäßiger Blick auf die Jungpflänzchen 

Nach einigen Tagen oder Wochen lohnt sich ein Blick ins Beet, um zu sehen, ob und wie die Saat aufgegangen ist. Dann kann möglicherweise an manchen Stellen nachgesät oder zu eng stehende Pflänzchen umgesetzt werden, damit die richtigen Pflanzabstände eingehalten werden.

Die Direktsaat ist wirklich eine einfach Methode für den Gemüseanbau mit einigen Vorteilen. Wir entscheiden uns mittlerweile situativ ob wir aussähen, oder unsere Pflanzen vorziehen. Sie bietet sich für uns

© Urheberrecht. Alle Rechte vorbehalten.