Ganz grundsätzlich sollte der Januar eigentlich ein ruhiger Monat sein. die Bienen sitzen in ihrer Wintertraube und es stehen eigentlich keinerlei Arbeiten am Bienenstand an. Doch es lohnt sich schon jetzt das Bienenjahr vorzubereiten, um gut ausgerüstet ins neue Jahr zu starten.
Eigentlich heißt, dass gelegentlich das Flugloch geprüft werden sollte um zu vermeiden, dass der Totenfall den Gitterboden und ggf. das Flugloch verdeckt. Dabei sollte auf jeden Fall das Flugloch freigehalten werden, sodass die Bienen nicht von der Luftzufuhr abgeschnitten sind. Bei Bedarf kann es helfen den Gitterboden mit einem Stock von den toten Bienen zu befreien (ohne dabei die Kiste zu öffnen). Das sollte natürlich möglichst sorgsam erfolgen, so dass die Bienentraube nicht unnötig gestört wird. So erleichtert ihr den Bienen später ihre Kiste freizuräumen was ihnen wiederum Zeit und Energie spart.
Falls sowieso noch nicht geschehen, ist der Januar auch eine gute Möglichkeit Wachsrückstände aller Art (bspw. alte Waben oder eigene Kerzen) einzuschmelzen, zu klären und ggf. zu verarbeiten. Wir versuchen diese Arbeiten bereits im Oktober fertigzustellen, merken aber auch dass insbesondere durch Kerzenrückstände leichte Arbeiten im Januar anfallen.
In diesem Zusammenhang werden auch die gelagerten (Honig-) Waben auf Wachsmotten kontrolliert und bei Bedarf unverzüglich entfernt, sobald hier erste Spuren der Wachsmotte zu erkennen sind. Sobald die Wachsmotte aktiv ist, ist sie eigentlich nicht zu übersehen. Ihr erkennt ihre „Gänge“ in der Wabe, welche mit einem Spinnen-Netz ähnlichen Gespinst versehen ist oder aber – insbesondere am Holz – sich ein weißer Kokon gebildet hat.
Zum Einschmelzen wird ein Dampfwachsschmelzer empfohlen – persönlich haben wir einen relativ billigen Dampf-Entsafter gekauft, welchen wir ausschließlich hierfür nutzen. Das funktioniert wunderbar und ist relativ kostengünstig. Hierbei werden Wachsreste relativ gut geklärt und anschließend zum Lagern oder zur Weiterverarbeitung komprimiert und vorbereitet. Den so gewonnen Wachs kann anschließend für den eigenen Wachskreislauf oder für die Erstellung eigener Kerzen genutzt werden.
Im Laufe des Imkerjahres sammeln sich so manche genutzte Rähmchen an und oftmals fehlt im Sommer die Motivation oder sogar die Zeit sich hiermit näher auseinander zusetzen. Hierbei handelt es sich um Rähmchen, welche man aus den Sonnenwachsschmelzer gezogen hat, braune bzw. dunkle Waben welche am Ende des Bienenjahres herausgenommen werden, weil beispielsweise die Varroa zugeschlagen hat und eine Box plötzlich lehr ist. Diese kanns zum einen vom Restwachs befreit oder aber ausselektiert werden. Bei uns schafft es ein Rähmchen durchschnittlich 2 Bienenjahre. Der gewonnene Wachs kann wieder dem eigenen Wachskreislauf zugeführt werden (für eigenen Mittelwände) oder für Wachsarbeiten wie Kerzen genutzt werden.
Entsprechend braucht es immer mal wieder einen guten Vorrat an neuen Rähmchen, welche in der Saison schnell und flexibel verwenden werden können. Hier gibt es ganz unterschiedliche Möglichkeiten sich vorzubereiten. Entweder werden die Rähmchen „komplett“, d.h. gedrahtet oder separat gekauft, sodass die Ösen selbst eingefügt und der Draht für jedes Rähmchen gespannt wird. Wir haben sie einmal selber gemacht und kaufe die Rähmchen seither „komplett“ ein, da sich der Aufwand nicht wirklich mit den Mehrkosten deckt. Nicht zu vergessen ist noch für ein paar Drohnenrähmchen zu sorgen. Das heißt, dass eine geringe Anzahl von Rähmchen (1 oder 2 pro Volk) unberücksichtigt bleiben soll, da sich diese Rahmen beim Drohnenschneiden leider bearbeiten lässt.
Die Mittelwände aus Wachs verarbeiten wir erst um den April herum, was wiederum recht schnell geht. Wenn diese bereits im Winter auf die Rähmchen gesetzt werden, zeigt die Erfahrung, dass diese mit der Zeit sehr anfällig sind und tlw. brechen.
Selbst wenn der Honig im November und Dezember gerührt wurde, kann es vorkommen, dass die Vorräte hart wie Stein werden. Hier empfehlen wir das Verflüssigen mit einem Einkochtopf. Hier reicht es den Honigeimer für ein paar Stunden bei maximal 40 Grad zu erwärmen (um wichtige Inhaltsstoffe nicht zu zerstören), so dass sich die Kristalle wieder verflüssigen. Anschließend kann der Honig wie gewohnt verrührt und abgefüllt werden.
Natürlich sollte ein gutes Etikett auf keinem Honigglas fehlen. Hier gibt es ganz unterschiedliche Anbieter im Netz, welche ganz wunderbare Vorlagen kreiert haben, welche im besten Fall individuell mit persönlichen Daten und/oder Bilder und Motiven gestaltet werden. Es gibt aber auch Standards, welche entsprechend günstiger sind. Hier lohnt es sich mindestens die Menge einer „Jahresproduktion“ zu bestellen, da die Etiketten mit entsprechender Menge billiger sind.
unser ganz persönlicher Tipp: Achtet darauf, dass die Etiketten „leicht löslich“ sind. Das macht es (viel!) einfacher die Gläser nach Gebrauch oder bestenfalls Rückgabe zu reinigen und wiederzuverwenden. Unsere Erfahrung ist, dass Etiketten welche als „permanent haftend“ verwendet werden immer leichte Defekte bei der Reinigung erhalten und es anschließend super aufwendig ist, diese zu entfernen.
Zudem ist es immer gut einen guten Vorrat an Gläser zu haben. Tatsächlich füllen wir häufig in kleineren Mengen ab (meist ein halber Eimer bzw. ca 30 Gläser). So kann es durchaus passieren, dass unser kleiner Vorrat nach einem Familienbesuch geschrumpft ist und es Nachschub bedarf. Daher lohnt es sich durchaus die Preise stets im Blick zu haben und sich außerhalb der Honigernte einen kleinen Vorrat an Honiggläsern anzulegen. Der Januar empfiehlt sich hierfür durchaus.
Mit diesen Arbeiten sollte euch auch im Januar nicht langweilig werden. Es steigert auf jeden Fall die Vorfreude auf das kommende Bienenjahr.