Der Start ins Imkern ist eine tolle Erfahrung. Trotzdem will sie gut überlegt sein, denn wie bei jeder Tierhaltung ist auch die Bienenhaltung eine verantwortungsvolle Aufgabe. Die Fragen, die uns hierbei unter den Nägeln gebrannt haben, haben wir hier zusammengetragen.
Was ihr braucht ist Motivation, Neugier und einige Grundkenntnisse. Letzteres erwerbt ihr im besten Fall durch eine Imker-Schulung, wo ihr die Möglichkeit habt euch den Bienen auch tatsächlich zu nähern. Noch besser ist es einen Mentor/in zu haben, die ihr ab und zu besuchen könnt, um sie oder ihn mit euren Fragen zu löchern. Falls ihr bei euch bereits allergische Reaktionen auf Insektenstiche bemerkt habt, solltet ihr dies vielleicht vorher abklären.
Der Zeitfaktor bestimmt sich maßgeblich nach der Anzahl der Bienenvölker, die ihr besitzt. Aber festzuhalten ist, dass die Zeit von Mai bis Juli durchaus am zeitintensivsten ist. Ab Mai beginnt die Schwarmzeit. Das bedeutet, dass ihr bis Ende Juli einmal pro Woche in jedes Volk schauen solltet, um dem Schwärmen der Bienen entgegenzuwirken. Bei zwei Völkern umfasst dies circa eine Stunde pro Woche.
Nicht zu unterschätzen ist die Honigernte inklusive dem Abfüllen und Rühren des Honigs. Auch dafür solltet ihr euch 3 bis 4 Stunden Zeit einplanen.
Notwendig ist zudem die Behandlung der Bienen im Hinblick auf die Varroa-Milbe in Form der Ameisensäure- und Oxalsäure-Behandlung. Das ist weniger zeitintensiv, will aber geplant werden.
Weiterhin zu berücksichtigen sind das Einschmelzen und das Verarbeiten von Wachs. Die Monate darüber hinaus gestaltet ihr größtenteils nach eigener Motivation. Dazu zählen bspw. das Gestalten von Etiketten für die Honiggläser, der Honigverkauf, das Verarbeiten von Propolis für Salben und ähnliche Produkte und auch des Kerzengießen ist eine tolle Beschäftigung.
Ganz ehrlich – definitiv. Wie oft so etwas vorkommt, lässt sich nicht sagen. Die Anzahl der Stiche könnt ihr jedoch grundsätzlich beeinflussen. Denn Vieles hängt von einige Verhaltensweisen, vom Wetter, der Jahreszeit und dem Temperament der Bienen ab. Deswegen gilt - arbeitet ruhig und in stressfreien Momenten an den Bienen. Tragt helle Schutzkleidung und vermeidet intensive Gerüche (Parfüm, oder Essensgeruch). In Jahreszeiten mit wenig Tracht, sind Bienen grundsätzlich stechlustig. Ist es schwül oder deutlich bewölkt ist mit den meisten Bienen ebenfalls nicht zu spaßen.
Und tröstet euch - der erste Stich im Jahr ist der schmerzhafteste, danach gewöhnt sich der Körper grundsätzlich daran und Schmerzen und auch körperliche Reaktionen lassen mit der Zeit nach.
Wie bereits beschrieben, erfordert die Monate Mai bis Juli eine wöchentliche Kontrolle. Daher benötigt ihr jemanden der diese Aufgabe übernimmt, Ihr eure Urlaubsplanung entsprechend außerhalb der Schwarmzeit legt oder ihr euch auf einen einwöchigen Urlaub beschränkt.
Der örtliche Imker/innen-Verein ist sicher eure erste Adresse. Hier findest ihr in jedem Fall erfahrene Imker/innen, die euch mit Rat und Tat zur Seite stehen können. Auch hier könnt ihr das Thema des Mentoring ansprechen. Viele Frage werden zudem über diverse YouTube-Kanäle und Blog-Artikel beantwortet. Den direkten Austausch können sie sicher nicht vollständig ersetzen.
Grundsätzlich überall, solange es sich um euer Eigentum handelt. In allen anderen Fällen ist es erforderlich, dass ihr euch mit den jeweiligen Eigentümer/innen absprecht und euch eine Erlaubnis holt. Manche Liegenschaften werden dafür explizit zur Verfügung gestellt; so bspw. auf Friedhöfen, Bahn-Grundstücken oder auch auf Hausdächern. Kontaktiert die jeweiligen Verantwortlichen und sucht nach einer gemeinsamen Lösung.
In erster Linie ist es sinnvoll die örtlichen Imker/innen anzusprechen. Das hat den Vorteil, dass ihr standortangepasste Bienenvölker habt und die Bienen keinen Stress durch lange Transportwege haben. Darüber hinaus gibt es auch diverse Schwarmbörsen im Internet und auch Online-Anbieter. Achtet auch hier darauf, dass ihr die Königin und ihr Volk regional erwerbt. Sind Bienen vielleicht sogar aus einem anderen Land, kann dies für die Tiere zu großen Umstellungsproblemen führen.
Haltet ihr Bienen, seid ihr verpflichtet dies dem zuständigen Veterinäramt zu melden. Hintergrund dessen ist, dass diese Ämter regional auftretenden Krankheiten erfassen. Damit sind sie in der Lage Imkerinnen und Imker zu kontaktieren und möglicherweise auch präventiv auf Krankheiten zu kontrollieren. Damit verhindern sie aktiv die Ausbreitung ernsthafter Erkrankungen an den Bienen. Sind eure Bienen also krank, habt ihr eine entsprechende Meldepflicht.
Es macht zudem durchaus Sinn eure Haftpflichtversicherung zu kontaktieren und zu klären, ob die Bienenhaltung hierunter fällt. Vielleicht hat der örtliche Imkerverein auch hier einige Tipps für euch.
Habt ihr weitere Fragen, kommt auch uns gerne auf uns zu.